Pflege in Hanau: Stiftungen, Politik und Fachkräfte im Wandel 🏥🧓🏘️

Die MartinLutherStiftung Hanau ist mit rund 970 Mitarbeitenden der größte Träger der Altenhilfe in der Region und bietet über 1.300 Menschen ein Zuhause. Bei einem Informationsaustausch mit einer FDP‑Delegation um den designierten Oberbürgermeisterkandidaten Henrik Statz sprachen Vorstandsvorsitzender Thorsten Hitzel und Susanne Feeß, Leiterin Unternehmenskommunikation, über aktuelle Herausforderungen und Zukunftsperspektiven in der Pflege. Die Stiftung verfügt über ein breites Leistungsportfolio von Tages- und Kurzzeitpflege über vollstationäre und ambulante Angebote bis hin zu Hospizdienst, beschütztem Wohnen und spezialisierten Demenzwohngruppen.

Der eigene Immobilienbestand sei Fluch und Segen zugleich: Mietinnahmen ermöglichen höhere Versorgungsstandards, doch Alters- und Sanierungsbedarfe seien notwendig, um die Belegungsquote von 98 Prozent langfristig zu sichern. Das neue Leitbild, entstanden in einem mehr als zweijährigen Beteiligungsprozess, soll Altenhilfe neu denken und die Partizipation der Mitarbeitenden stärken; viele Ideen flossen bereits ins Onboarding, ins Ausbildungskonzept und in die Werte-Spielregeln ein. Fachkräftemangel, Bürokratie und Sprache seien die größten Baustellen: Die Bürokratie binde Personalressourcen, Entlastungen seien dringend nötig; internationale Fachkräfte werden künftig wichtiger, doch lange Verfahren bei Ausländerbehörden, fehlende Anerkennung und hohe Sprachanforderungen seien Hürden. Eine Idee sei, neue Fachkräfte in den Einrichtungen wohnen zu lassen, um Spracherwerb und kulturelles Ankommen zu erleichtern.

Für Henrik Statz ist Pflege neu denken nötig: moderne, integrierte Konzepte, Mehrgenerationenhäuser mit betreutem Wohnen und ambulanten sowie stationären Angeboten könnten soziale Synergien schaffen, kurze Wege ermöglichen und stabile Strukturen sichern. Er rief zu mehr Offenheit lokaler Immobilienbesitzer und Projektentwickler gegenüber Pflege- und Sozialimmobilien auf – nicht nur als Renditeobjekte, sondern als gemeinschaftliche Aufgabe mit verlässlichem, langfristigem Ertrag. Ab 2026 geht die Verantwortung für Pflegesatzverhandlungen in Hanau von Main-Kinzig-Kreis auf die Stadt über; Statz kündigte frühzeitige Gespräche an, um Planungssicherheit zu gewährleisten und den Einrichtungen finanzielle Stabilität zu geben. Abschließend würdigte er das Engagement der Stiftung und betonte, dass Pflege in der Stadt auch künftig stark, menschlich und zukunftsorientiert bleiben müsse.

Quelle der ursprünglichen Meldung: https://fdp-hanau.de/meldung/pflege-entbuerokratisieren-und-fachkraeftegewinnung-erleichtern-martin-luther-stiftung/