Die Stadt Hanau treibt die Modernisierung ihrer Feuerwehr mit dem neuen Feuerwehrbedarfs- und Entwicklungsplan voran, der Sicherheit erhöht und die Einsatzfähigkeit künftig sichern soll. Der BEP, der vom Magistrat beschlossen und den Ortsbeiräten vorgestellt wird, umfasst 198 Seiten – rund 50 Seiten mehr als der Vorgänger aus dem Jahr 2014 – und benennt die Gefahrenpotenziale in der Stadt sowie konkrete Handlungsempfehlungen. Zu den Herausforderungen zählen die dichte Wohnbebauung in der Innenstadt, Industrieanlagen, Munitionsverdachtsflächen, zunehmende Vegetations- und Waldbrandgefahren sowie eine gestiegene Zahl von Einsätzen bei gleichzeitig höherer Belastung der Ehrenamtlichen. Ein zentraler Punkt betrifft die Einhaltung der Hilfsfristen bei sogenannten kritischen Wohnungsbränden: Hessen schreibt nach dem ersten Alarm zehn Minuten vor, in denen mindestens sechs Kräfte an der Einsatzstelle eintreffen müssen. In Hanau liegt der aktuelle Wert bei rund 89 Prozent.
Um die Zeitvorgaben zu erreichen, wird ein zweistufiges Verfahren eingeführt: In stark verdichteten Stadtteilen wie Mitte, Kesselstadt und Großauheim soll die Feuerwehr bereits nach acht Minuten vor Ort sein, während in weniger dicht bebauten Gebieten mit überwiegend freistehenden Häusern das Zehn-Minuten-Ziel bestehen bleibt. Langfristig regt der Plan auch den Aufbau einer zweiten hauptamtlich besetzten Feuerwache an, um die Einsatzfähigkeit insbesondere in den südlichen Stadtteilen zu sichern; damit ließe sich die Hilfsfristerreichung auf mehr als 97 Prozent erhöhen. Die zweite Wache gilt als wichtiger Schritt, um die Stadt auch künftig auf Brand- und Katastrophenschutz abzubilden; konkrete Machbarkeitsfragen bleiben aber offen.
Technisch attestiert der BEP der Hanauer Feuerwehr einen sehr guten Stand; alte Fahrzeuge und Geräte sollen weiter durch moderne ersetzt werden. Gleichzeitig ist ein Ausbau der baulichen Infrastruktur nötig: Langfristig sind neue Feuerwehrhäuser in Mittelbuchen und Klein-Auheim unverzichtbar, wobei eine Kooperation für Mittelbuchen mit der Stadt Maintal geprüft wird. Der Plan betont zudem eine Stärkung des Ehrenamts, insbesondere in Speziallagen wie Starkregen oder Vegetationsbränden, und setzt auf eine größere Attraktivität des Ehrenamts sowie eine gezielte Nachwuchs- und Frauenförderung. Ziel ist es, Freiwillige und Berufsfeuerwehr stärker zu vernetzen und junge Menschen früh für den Dienst zu gewinnen.
Der BEP hat eine Laufzeit von zehn Jahren. Der Magistrat hat dem Plan bereits zugestimmt; in der nächsten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung wird er öffentlich vorgestellt, unter anderem am Montag, dem 29. September, um 17.30 Uhr im Neustädter Rathaus. Pressekontakt: Dominik Kuhn, 06181 / 3000 6069. Quelle: Presse-Service Hanau.
Quelle der ursprünglichen Meldung: https://www.presse-service.de/meldung.aspx?ID=1198256