Die Stadt Hanau hat die Grabstätte von Dr. Richard Küch auf dem Hauptfriedhof zum Ehrengrab erhoben und überträgt ab sofort die Pflege und Unterhaltung der Stätte auf die Stadt. Grundlage ist eine städtische Richtlinie zur Anerkennung von Ehrengräbern; das Nutzungsrecht habe die Stadt mit der Aufgabe übernommen. Oberbürgermeister Claus Kaminsky würdigt Küch als Pionier, dessen Arbeiten Hanau weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt gemacht hätten und die Stadt als innovativen Wissenschafts- und Technologieort mitprägten.
Dr. Richard Küch, geboren 1860 in Salmünster und 1915 in Hanau gestorben, wirkte nach Stationen in Marburg, Leipzig und Berlin ab 1890 beim Hanauer Edelmetallunternehmen Heraeus. Dort betreib er Grundlagenforschung, entwickelte ein Verfahren zur Herstellung von besonders reinem, blasenfreiem Quarzglas (Ausgangspunkt der Heraeus Quarzschmelze) und erfand zahlreiche Technologien der modernen Temperatur- und Lichttechnik. Bekannt wurde er auch als Erfinder der „Künstlichen Höhensonne – Original Hanau“, einer Quarzglas-Quecksilberlampe, die in der Medizin breite Anwendung fand; Küch gilt damit als Wegbereiter der Körperbestrahlung mit künstlichem Licht.
Der Unternehmer Heraeus benannte später sein Besucherzentrum nach ihm, und in Hanau trägt eine Straße seinen Namen. Stadträtin Isabelle Hemsley betont, Küchs Erfindungen hätten Menschen weltweit geholfen; mit dem Ehrengrab solle sein Vermächtnis sichtbar bleiben und künftige Generationen erreichen. Die Grabstätte sei ein dreistelliges Erdwahlgrab; der Grabstein, eine hohe Stele mit bronzenem Eichenlaubkranz, stand bereits unter Denkmalschutz. Durch die Übernahme der Pflege sei die Erinnerung an Küch fest in der Stadt verankert.
Pressekontakt: Julia Oppenländer, E-Mail: oeffentlichkeitsarbeit@hanau.de
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